Montag, 4. April 2011

...vom Wind verweht

Ich gesteh meine relative Unwissendheit. Ich gestehe auch, dass ich über manche Sachen welche im entsprechendem Dunkel der Vergangenheit nicht nur liegen, sondern sich auch ereigneten nur die „ Wahrheit “ kannte, welche ich wissen durfte, vielleicht aber auch nur freiwillig aufzunehmen bereit war. Es ist am Ende auch nur eine halbherzige Wahrheit. Für uns !

Von was rede ich?

Tschernobyl. 
Ein trauriges Ereignis jährt sich nun zum 25 Mal. Und um wie dieses Warnung an die Menschen noch einmal uns entsprechend in Erinnerung zu bringen…. Fokushima.

Postrestante lag die entsprechende Botschaft an den Homo sapiens in jedem AKW zur Einsicht bereit. Nur haben wir das auch entsprechend von damals verstanden, gar gelesen? 
Tausende Menschen starben damals schon unmittelbar kurz nach der atomaren Katastrophe durch den unsichtbaren Feind, die Strahlung. Tausende Menschen liesen ihr Leben, um den damals grössten Supergau in der menschlichen Atomgeschichte bändigen zu wollen. Die Folge? Tschernobyl ist heute noch genau so eine tickende Atombombe wie damals. Und auch heute haben die Nachfahren jener Generation immer noch mit den Auswirkungen der „sicheren“ Energie gerade in Russland zu kämpfen. Nämlich mit dem Tod.


Die Postnumeration unserer Ignoranz bekamen wir nun geliefert. Und mit wir meine ich allgemein uns Menschen.Auch wenn im Augenblick die leidtragenden viele tausende Kilometer von uns entfernt ums Überleben kämpfen. Das sollte nicht darüber hinweg täuschen, dass wir endlich diese zweite Warnung nicht nur Ernst nehmen müssen, sondern entsprechend handeln sollten. Denn ob wir eine dritte Chance in der Hinsicht erhalten werden, steht in den Sternen.Und keiner kann mehr mit Bestimtheit sagen, wo sich der nächste Gau ereignen wird.


Ich wollte eigentlich auch nur an die vielen Opfer der damaligern Katastrophe erinnern, darauf verweisen, dass ihr Tod hoffentlich doch nicht fürs „Uran“ war. Sie sollen auch nicht in Vergessenheit geraten. Die Menschen von Tschernobyl.

Denken wir heute nicht nur an das Leid der  japanischen Menschen. Jeder sollte wirklich versuchen auf seine Art und seinen Möglichkeiten ihnen zu helfen. Setzt euch wie auch immer zumindest dafür ein, dass es kein drittes Tschernobyl, oder Fokushima mehr gibt, geben darf. Denkt an eure und an deren Kinder. Denkt auch an euch, denn wir leben auch im Heute.



… vom Wind verweht



Die Erde furzt und rumpelt auch,
es grollt recht dumpf aus ihrem Bauch.
Sie rülpst, sie stöhnt, durch feuchtes Niesen,
beflutet sie der Ufer Wiesen.

Kein Stein bleibt trocken, kein Baum bleibt stehen,
so war es kürzlich erst zu sehen.
Der Mensch er bangt, rennt um sein Leben,
die Erde nimmt's und kanns auch geben.

An den Polen schmilzt das Eis,
und im Reaktor wird’s nun heiss.
Dank AKW und Angstneurose,
der Bürger kackt in seine Hose.

Selbst wenn die Hoffnung nicht’s mehr bringt,
der letzte dann um Gnade ringt.
Denn alles strahlt in schönster Pracht,
nicht nur am Tag, auch in der Nacht.

Die Sterne leuchten wie gewohnt,
und schaut herab der alte Mond.
Die Erde ihre Bahnen dreht,
der letzte Mensch vom Wind verweht…..


r.g.belle

9 Kommentare:

  1. Hast Du das Gedicht geschrieben?
    Dann verneige ich mich in ehrlicher Anerkennung!
    Bussi
    mo

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  2. Der Mensch vergisst schnell, wahrscheinlich weil keiner ständig mit diesen fortwährenden schlechten Nachrichten konfrontiert werden will, mal unabhängig von der Atomkatastrophe, wer spricht heute noch über Haiti? Das ist grad mal ein Jahr her.

    Es ist gut zu mahnen und ( hoffentlich) gereifter in die Zukunft zu gehen.

    Eine schöne Woche wünscht dir Shoushou

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  3. Also trotz dem Ernst der Lage ist das Gedicht humorvoll geworden.
    Und ja Du hast schon recht, aber ich muss dennoch wenn ich hier bin immer an Rüblikueche denken :-)

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  4. Nabend Mo.

    Die einzige Kopie, oder nachgemachtes Exemplar hier, bin ich selber. Bestehend zu 50% von ihm und 50% von ihr. ;-) Ansonsten ist und bleibt soweit möglich alles "Original". ;-)
    Anerkennung ist übrigens gut. Vorallem wenn sie ehrlich ist. Da stellt sich mkir die Frage aber gleich. Gibt es eine "unehrliche" Anerkennung? Also in diesem Fall. Ach vergess es. ;-)

    LG rolf

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  5. Hallo Shoushous.


    Keine Ahnung wieso, aber ich muss jetzt einmal mit ein paar Zahlen hier arbeiten. Auch wenn du das vielleicht schon gewusst hattest, es dich vielleicht garnicht "tangiert".
    Zahlen zu den offizielen, aber dennoch nicht veröffentlichten Toden, bzw. direkt und indirekt verheiztem "Menschenmaterial" alleine in Tschernobyl.

    - ca. 600 Armeeflieger starben an den Folgen der Strahlenkrankheit, weil sie auch durch den Abwurf von "Bleibomben" die Risse zu verschliessen, die Temperatur im Reaktor zu senken.

    von ca. 10.000 eingesetzten Bergleuten, welche einen Tunnel unterhalb des Reaktors in 12 Meter Tiefe auf eine Länge von über 150 Metern ausschaufelten, starb kurze Zeit nach Beendigung der Arbeiten jeder 4 sofort an der Strahlenkrankheit. Die Zahl der noch heutigen Überlebenden, ist auf ein paar Einhundert geschrumpft.

    - ca. 100.000 Reservisten ( Soldaten ) wurden kurzfristig einberufen um das zerstörte Gelände soweit wie möglich aufzuräumen und sonstige HAndarbeiten in jenem Gebiet zu erledigen. Während jener Zeit starben schon entsprechend viele. Die genaue Zahl der Überlebenden ist nicht bekannt. So es welche noch gibt.


    Diese Liste lies sich beliebig wahrscheinlich fortsetzen. Und das sind nur die unmittelbaren bekannten Fälle. Wir reden auch nicht von der Bevölkerung, vorallen den "Kindern". :(

    Stell dir einmal vor, der Reaktor wäre damals ein zweites MAl explotiert. Er stand nämlich kurz davor. Es hätte eine Explosion von mindestens "5 Megatonnen" gegeben. Im Umkreis von fast 350 Kilometern, hätte es wahrscheinlich sofort alles Leben ausgelöscht. Fast ganz Europa wäre durch diese Strahlenbelastung über Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte unbewohnbar geworden......

    Jetzt scheint der künstlich geschaffene Mantel "wieder" brüchig zu werden. er müsste wieder mit enormen Aufwand versiegelt werden. Was denkst du, wie lange dieser Zustand noch dauern könnte?

    Versuche dir selber darauf eine Antwort zu geben. Auch für den Fall, dass genau im Herzen von Europa oder egal wo, ein ähnlicher Fall wieder eintreten könnte. Und der schlimmst und unberechenbarste Gegener in solchen Fällen ist nicht einmal die Natur, sondern wir Menschen selber.


    Danke dir fürs Gedanken hier machen.


    LG rolf

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  6. Bianca. Wie shoushous schon schön bemerkte. Der Mensch vergisst schnell. Ich ergänze noch und sage auch "gerne". Mit Humor hat das vielleicht wenig zu tun. Wenn schon mit einer Art vom Galgen tropfender, schwarzen Seelenflüssigkeit, auch Sarkasmus, oder Galgenhumor bezeichnet.


    Wieso "Rüblikueche"? ;-)


    LG rolf

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  7. Herr Doktor Kralle, wo haben Sie die Zahlen her??? (es fehlen die Quellenangaben...) - ne, mal ehrlich, in bin bei so was immer skeptisch, weil so vieles (nicht von Dir, dass unterstelle ich mal)einfach immer wieder abgeschrieben wird.
    Und wenn auch nur 10% von diesen Zahlen stimmen, sind es 10% zu viel.

    Ich glaube, wenn wir nicht verdrängen könnten, wären wir schon ausgestorben. Oder säßen alle in der Klapsmühle... vielleicht tun wir das ja auch und keiner erinnert sich, weil verdrängt...

    Unehrliche Anerkennung?
    klar gibt es die.
    Nennt sich Schleimscheißerei.
    Kann man drauf ausrutschen....

    Bussi
    mo

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  8. Gute Morgen Mo.


    Natürlich "schreibe" ich nach Möglichkeit nicht ab. Und wenn würde ich das als Zitat ect. schon kennzeichnen. Hier habe ich wirklich die Quellenangabe vergessen. Wird nachgeholt. Muss schauen. War eine Dokumentation von "SF 1". Man glaubt es kaum, was die für spannende und interessante Dokus am frühen Morgen sogar im Schulfernsehen da bringen. ;-) Aber wie gesagt, ich versuche die genaue Sendung zu finden.

    Das mit der Verdrängung hatten wir glaube ich schon einmal auch hier. Und da gebe ich dir absolut Recht. Das ist eine Art Schutzfunktion, welche wir zum Teil bewusst, aber auch unbewusst einsetzen können. Und "nur" zum Selbstschutz für und vor uns selber. Finde ich interessant. Vorallem aber wenn dieser Damm einmal bricht und alles wie eine Riesenwelle aufeinmal hoch kommt, uns verschlingt.

    Echt? Ich meine das mit der Schleimkackerei habe ich so noch gar nicht gesehen. Zumal dieses Wort in meinem gedanklichen Sprachschatz nicht vorkommt. ;-) Mir also irgendwie genzlich unbekannt ist. Ich bevorzuge eigentlich dne direkten Zugang, über den Umweg. ;-) Am besten etwas MAl mehr oder weniger schön verpackt. Und wenn besagtes "Opfer" es nicht einmal bemerkt, helfe ich genauso schön langsam und "genüsslich" beim "Auspacken". :) Ich kann schon "böse" und sadistisch sein in der Hinsicht. Ups....

    Wünsche dir noch einen entsprechenden, aber direkten und schönen Tag heute. :)


    LG rolf


    PS. Ach ja. Und danke fürs "Aufklären" hier. :)

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  9. @Mo. Ich hoffe ich konnte dir nun "behilflich" sein. ;-)


    LG rolf

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