...steht immer der Augenblick. Ihn beschreiben, vielleicht in der einen oder anderen Form erleben und geniessen auf alle Fälle schriftlich festhalten...
Montag, 6. Juli 2009
Bekenntnis für die Lehrer
Bekenntnis
Früher, als ich selber noch auf der anderen Seite des schulischen Schützengrabens für Unordnung sorgen musste und mir ständig Ausreden wegen nicht gemachter Hausaufgaben einfallen lassen konnte, waren Lehrer und entsprechende weiblich Bundesgenossinen, für mich nur "doof". Ich konnte sie nie richtig leiden. Es waren in den Pausen sinnlos Kaffee schlürfende und rauchende Besserwisser, die nie richtig in der Schule aufgepasst hatten und deswegen ihre Minderwertigkeitsprobleme an uns Schüler ausliessen, in dem sie Lehrer wurden. Also liebe hier "kurz" verweilende Lehrerschaft. Das war früher, als Rolfi noch nicht richtig schreiben konnte. Na gut. Funktioniert heute zwar immer noch nicht so gut, aber daran seid ihr nun ausnahmsweise mal nicht Schuld. Es gab schon unter den "Sklavenantreibern" vielleicht zwei oder drei Ausnahmen. Aber das wars auch schon. Auch mit den Zugeständnissen und meiner Einstellung zu Lehrern. Jedenfalls was die Vergangenheit betrifft. Heute nun, nach fast 30 Jahren entsprechender Schulabstinenz muss ich sagen, dass sich mein Verhältnis zu dem Beruf des Lehrers auch aus persönlichen und privaten Gründen, grundlegend geändert hat. Ich sehe und erlebe den tagtäglichen Krampf jener Menschen, die doch nur wirklich den Kindern was beibringen wollen. Aber auf der anderen Seite stehen natürlich meine ureigensten Erfahrungen aus der Schulzeit. Und so könnte ich schon manchmal ein paar Tipps den Kids von heute geben, wie sie ihren Klassenelch zur Verzweiflung treiben könnten. Genau. Ich könnte, aber mache es nicht. Im Gegenteil. Mein Respekt und meine Achtung vor diesem Menschenschlag, wächst von Tag zu Tag. Ich konnte mir ja nie vorstellen was es heisst vor zig Schnarchnasen vor Schülern zu stehen und dennoch oft weder Geduld noch die Nerven zu verlieren. Von einem Lehrer wird verlangt, dass er ständig alles weis und für einen da zu sein hat wenn man ihn auch mal nicht braucht. Er soll immer Tolerant, freundlich und fröhlich sein. Er darf nie einen schlechten Tag haben, dafür aber ein Lächeln für den grössten „Arsch“ der Schüler erübrigen. Ja Arsch. Wir wissen doch alle, dass es nicht nur in der Schule jenen Typ von „Menschenarmleuchter“ gab, sondern dass sich jene Spezies auch bis ins heutige Realschulleben und darüber hinaus retten konnte. Also kurz der oder die Frau Lehrerin muss für jeden da sein und auch den Buckel hinhalten, wenn was schief läuft. Aber dabei vergessen viele von ihnen, dass es ja auch nur Menschen sind. Wesen, die auch weinen können und oftmals an die Grenze ihrer Kraft und Möglichkeiten gehen, nur um ein paar Kindern das Lesen oder das Schreiben bei bringen zu können. Aber ich weis auch, das jene andere Einstellung von Seiten der Schüler früher, wahrscheinlich eher später auch kommen wird. Man sieht es ja an mir. Leider kann ich meinen alten Lehrern dieses Dankeschön nicht mehr senden. Einige werden wahrscheinlich in einer anderen Lebensebene vor einer anderen Klasse mittlerweile stehen. Aber gerade deswegen möchte ich dennoch allen Lehrerinnen und Lehrern an dieser Stelle meinen Dank zum Ausdruck bringen. Ihr leistet oftmals Schwerstarbeit und bekommt von niemandem den Dank. Auch wenn gerade in Deutschland die Pisastudie was anderes belegt. Aber eure Arbeit egal wo ihr sie vollbringt, ist nicht nur wichtig, sondern gut und wird auch irgendwann Früchte tragen. Das beste Beispiel bin ja ich. Also verzagt nicht, sondern macht weiter. Egal wo und bei wem. Ich wünsche euch deswegen erholsame Ferien.
Und dir Doris viel Spass und Freude im neuem Lehrbereich ab August.
LG r.g.belle
PS: Aber ein kleiner Lehrerwitz sei mir dennoch erlaubt. Ist harmlos. ;-)
Nach den Sommerferien ist bei der Lehrerin und ihren Zweitklässlern, die sie auch schon im Vorjahr in der Ersten hatte, der Schulrat zu Gast. Sie schreibt einen Satz an die Tafel, den die Schüler vorlesen müssen: "Die Wiese ist schön grün." Keiner meldet sich. Die Lehrerin: Na, wer kann mir diesen Satz denn vorlesen? Niemand. Da meldet sich plötzlich Fritzchen aus der letzten Reihe. Der Lehrerin wird schon ganz Angst, da der Fritzchen zu den schlechteren Schülern gehört und im Vorjahr noch nicht recht lesen konnte.
Die Lehrerin: "Ja Fritzchen, bitte." Fritzchen liest vor: "Die Lehrerin hat einen knackigen Arsch." Darauf die Lehrerin: "Nein Fritzchen, nein, hier steht doch: Die Wiese ist schön grün."
Fritzchen dreht sich zur Seite und sagt zum Schulrat, der neben ihm sitzt: "Du Depp, wenn Du schon nicht lesen kannst, dann sag mir wenigstens nichts Falsches vor!"
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Lehrer brauchen viel Stehvermögen. Und richtig gute Lehrer gibts sicher zu wenige. Der Idealismus, der nun mal zu diesem Beruf gehört, ist vielen nicht mehr zu eigen. Und diejenigen, die ihn noch haben, gehört meine Hochachtung. LG Doris
AntwortenLöschen:-D
AntwortenLöschenDanke Rolfi!
Und den Witz finde ich echt klasse... denn auch "Schulräte", bzw. Schulinspektoren sind nur Menschen!
Deine Dodo
Liebe Doris,
AntwortenLöschendiesen Idealismus zu bewahren ist nicht immer einfach, wenn man sich plötzlich nur noch als Sandwich zwischen Unterhaltung fordenden Kindern, unzufriedenen Eltern, auf guten Ruf der Schule bedachten Schulleitern und politisch ausgerichteten und Spardruck ausübenden Schulbehörden erlebt. Zum Glück gibt's auch dort noch "Ausnahmen".
Liebe Grüsse
Dodo
Während meiner Schulzeit habe ich freilich auch auf die Lehrer geschimpft. Das hat sich aber schlagartig geändert, als man dann nicht mehr in der Schule war. Auf einmal war alles gar nicht mehr so schlimm und siehe da, sie haben einem sogar ne Menge beigebracht. Dafür bin ich meinen vielen Lehrern heute noch dankbar. Es waren viele "klassische" ältere Lehrer darunter. Hervorzuheben ist da der Mathelehrer, der die Meinung vertrat, dass es Schüler gibt, die Mathe einfach nie verstehen werden. Das sei so. Wenn diese Schüler sich aber mündlich am Unterricht beteiligten, bekamen sie ein 4 von ihm, obwohl sie schriftlich auf eine 5 standen. Das war ein wirklich guter Lehrer. Mein Sohn hat solche Lehrer mit großer Allgemeinbildung leider nicht mehr. Aber auch er wird eines Tages sagen: So schlimm war es gar nicht......
AntwortenLöschenSeit ich mit den Lehrern artbeite,irre enghaltenen Rahmenbedingeungen kenne,zieh ich den Hut vor ihnen.Die Eltern sind auch nicht von Pappe.Die heutige "Verwöhnungsfalle" greift mehr denn je. Der Respekt sinkt abrupt und in einer heutigen Oberstufe zu unterrichten ist eine absoltue Leistung.Wünsche euch schöne fereien und einen wirklich guten Neu-Start für Dodo.Übrigens- meine Deutschlehrerin hat viel Gutes bei mir gelassen.Die Liebe zur Literatur bis zur Sprachliebe und das ich jetzt mit Kindern vor allem Lesen und Schreiben lerne.Mal sehen ob ich sie mal bei stayfriends treffe(auch Lehrer kann man da finden),dann erzähle ich ihr das mal.lg Manuela
AntwortenLöschenHmmm, das ist doch aber immer so. Wenn man Schüler ist, dann sind Lehrer grundlegend doof. Sobald man aus der Schule raus ist, keine Ferien mehr hat, dafür nur noch ab und an mal Urlaub, ständig schaffen muss, dann sehnt man sich zurück auf die Schulbank und warum? Da muss man die Lehrer "nur" ein paar Stunden am Tag ertragen, ab und an was lernen, dann auf die freie Zeit und die Ferien freuen und kann schön zu Hause auf Muttis und Vatis Kosten leben. Das ist ein Leben. Tja, hinterher ist man wohl immer schlauer, dann sind auch die Lehrer nicht mehr so doof. Aber ich verstehe was du meinst. Daher fand ich auch nur Teile der Lehrerschaft doof, aber die sind es heute noch, ansonsten war ich nie böse, wenn ein Lehrer mal was nicht wusste, denn er wusste zumindest den Krams, den er da erzählte.
AntwortenLöschenGruß
You're just another brick in the wall...
AntwortenLöschenLehrer verdienen sicherlich höchste Anerkennung, sofern sie denn ihren Job gut machen...und das heisst für mich vor allem: Wissen vermitteln können. Und da haperts leider bei vielen. Enthusiasmus und Idealismus sind zwar schöne Grundvoraussetzungen, schleifen sich aber mit der Zeit ab und dann zeigt es sich, ob das Lehramt die richtige Berufswahl war.
Hallo Rolf!
AntwortenLöschenMeine Lehrerin aus Kindertagen, die mir persönlich das Leben zur Hölle gemacht hat, ist mir stets als abschreckendes Beispiel vor Augen geblieben.
Nicht grundlos, bin ich eine einfühlsame und verständnisvolle Lehrerin geworden...
LG Anna
Liebe Anna,
AntwortenLöschenja so ein abschreckendes Vorbild hatte ich auch. Solange ich nicht auf ihren Spuren wandle, ist mit mir noch alles in Ordnung...
Dodo
jaaaaa, alsooooo, ich muss ja aufpassen was ich jetzt sage, sonst bekomme ich am Ende noch die Betonschuhe und lauf damit zum Grund des Thunersees;-) ..... also klar Lehrer sind auch Menschen, hab ich mal irgendwo gehoert ;-).... OK ich bremse auch fuer Lehrer, aber eine Ausnahme sei mir gestattet, es gibt da einen Herrn da wuerd ich Gas geben.... liebe Gruesse an alle Lehrer und (sonstigen) Menschen ;-) *grins*
AntwortenLöschenLiebe Stefanie,
AntwortenLöschenkeine Angst ;-) - ja, auch Lehrer sind nur Menschen, daher gibt's auch davon solche und andere. Auch ich bin nicht mit allem einverstanden, was die Lehrer meiner Kinder sich geleistet haben. Genauso weiss ich auch, dass ich nicht überall auf der Liste der beliebtesten Lehrkräfte stehe. Aber darum geht's ja. Der Aufwand ist enorm und der Verschleiss entsprechend. Und der Dank oder die Einsicht eigentlich verschwindend klein. Aber ist er grösser bei Hausfrauen? Ärztinnen, Polizeibeamtinnen, Sekretärinnen.... oder all den Männern, die letztlich den ganzen Emanzipationsboom auslöffeln müssen, den ihnen die Patriarchen ein paar Generationen früher eingebrockt haben... oder so. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder sinnvollen Zusammenhang. Egal. Wer bekommt den Dank für das, was er/sie leistet in einem Mass, das befriedigend ist? Bezihungsweise: Wer kann diesen Dank und diese Anerkennung annehmen und unbeschadet davon leben?
Würde mich mal wunder nehmen....
Liebe Grüsse,
Dodo
Hallo Rolf,
AntwortenLöschengut, ich erinnere mich durch Deinen Bericht an meine Schulzeit.
Schön wars, und ich hatte eine super Sportlehrerin, mit der ich noch heute in Kontakt stehe.
Bei ihr hatte ich nicht nur Sport, aber in allen Fächern, die sie unterrichtete, war ich Spitze. Nur für sie. ;-9
War das eine schöne Schwärmzeit.
Und mein Klassenlehrer, das war Jahre meine große Liebe.
meine Sportlehrerin hat mich damit immer aufgezogen, *ggg*
Oh, was hast Du den gerade mit mir gemacht?
Ich plaudere aus der Schule.
Liebe Grüße
Ika