Donnerstag, 29. April 2010

"Wenn Griechen kriechen...."

„Wenn Griechen kriechen, kriechen Griechen….“ So in etwa lautete ein Kinderspruch aus meiner Zeit. Und nun ist er im wahrsten Sinne des Wortes sogar wahr geworden. Die Griechen kriechen, vor der EU und dem IWF. Sie sind durch entsprechende Misswirtschaft der politischen Führungselite am Ende. Wirtschaftlich geht nichts mehr und politisch wird es nun auch nur noch eine Frage der Zeit sein, wo Griechenland das „Aus“ vermelden wird. Am Anfang war die Rede von 35 Milliarden und Deutschland sollte, nein müsste den grössten Anteil davon „Sponsoren“. Anfänglich war die deutsche Regierung ja nicht begeistert von der Aussicht, eigene Milliarden Steuergelder für die Misswirtschaft eines anderen Landes raus zu rücken. Schliesslich hat man ja im eigenem Land selber genug Probleme. Jedenfalls „finanzielle“. Das entsprechende Ja kam deswegen auch sehr zögerlich und zaghaft. Allerdings versprachen sich wahrscheinlich dadurch wiederum einige „Strömungen“ das ultimative Geschäft. Und so willigte wie gesagt Deutschland doch ein. Nun nach ein paar Tagen stellte es sich allerdings heraus, dass die Griechen nicht nur kriechen können, sondern auch im entsprechendem Verschleiern von der Wahrheit Meister sind. Ich sage mit Absicht nicht „Lügen“. So etwas macht ja eine Regierung nicht. Mittlerweile ist der finanzielle Handlungsbedarf auf über 100 Milliarden angestiegen. Und ich glaube das ist noch nicht einmal das Ende des Geldberges. Dabei stellt sich mir allerdings die Frage, wie diese Hilfe denn am Ende wirklich aussieht? Der Regierung in Athen werden Milliardenkredite bewilligt. Der Name Kredit besagt ja auch, dass diese Geld irgend wann einmal zurück bezahlt werden muss. Und das nicht für umsonst. Das heisst es entstehen Zinsen. Und diese Zinsen verursachen nebst der Zurückzahlung der Milliardenschulden ja wieder Schulden. War Griechenland bis jetzt nicht in der Lage seine Staatsschulden zu begleichen, wie soll es da bei solchen Summen erst aussehen? Ist es am Ende nicht nur eine Verzögerung des unausweichlichen „Bankrottes“? Also wäre doch die logische Schlussfolgerung das Griechenland das Geld der EU annimmt und vielleicht nächste Woche, oder nächsten Monat den „Staatsbankrott“ erklärt? Am Ende würden alle EU Staaten, welche Geld an die Akropolis gesendet haben vielleicht ein e entsprechende Postkarte als Dankeschön erhalten? Das sich ein Land in der EU als Bankrott meldet wäre einmalig in der Eu Geschichte, aber wahrscheinlich für die Zukunft kein Ausnahmefall. Wenn in Deutschland jemand Zahlungsunfähig ist, „muss“ er Insolvenz beantragen und es werden entsprechende Massnahmen eingeleitet, damit der Verursacher wenigstens einen Teil an seine Gläubiger zurück zahlen kann. Es kommt hierbei aber auch auf die entsprechende Ehrlichkeit des Verursachers an. Aber wie verhält es sich mit einem Staat? In diesem Fall mit Griechenland? Dabei ist ja nur von der „Staatsverschuldung“ im Groben die Rede. Was ist am Ende mit der inner staatlichen Verschuldung. Mit laufenden Krediten der Privatpersonen, den Firmen? Konsumentenkredite werden ja am Ende in einem solchen Fall auch über Staatsbanken abgewickelt. Was passiert mit Ländern wie Portugal, Spanien, England, oder überhaupt jenen Ländern in denen es am Ende auch nicht viel besser aussieht? Macht Griechenland jetzt kriechend die schulende Runde durch Europa? rolf

8 Kommentare:

  1. Lieber Rolf,

    ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, was ich dazu sagen soll. Vielleicht, Regierung müsste man sein, dann wird einem auch geholfen? Nichts gegen Nachbarschaftshilfe, aber mir wird ganz schlecht bei dem Gedanken, dass man uns deshalb vielleicht noch mehr ausquetschen wird. Und ich frage mich, wen könnten wir einfachen Leute denn ausquetschen, um wieder zu Geld zu kommen???
    Soweit meine unqualifizierte Antwort, ohne Ahnung von Politik. :-)

    Liebe Grüße,
    Martina

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  2. Als mir meine Griechenwirtin das erste mal (vor etlichen Jahren!!)erzählte, wie es um die ärztliche oder juristische Versorgung der Bevölkerung in Griechenland bestellt ist, wenn Patient oder Mandant nicht ordentlich Schmiergeld rausrückt, dachte ich, sie will mich veräppeln.
    Anscheinend verkommen alle Dichter-und Denkervölker so langsam....

    Uns wurde der Kredit (hat übrigens auch was mit credere (lat) = glauben, vertrauen zu tun)in selbstverständlich niedrigerer Höhe erst einmal als tolle Investition in spätere Zinsgewinne verkauft -
    Gestern im TV kamen dann endlich auch die neuesten Zahlen und die Befürchtungen Richtung Spanien, Portugal und Irland dran... England kommt wohl erst nächste Woche.

    Ich frag mich nur - und das immer wieder - nach welchen Glaubensbekenntnissen Staaten in die EU aufgenommen werden.
    Wahrscheinlich müssen sie einfach nur christlich sein...

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  3. Guten Morgen Martina.

    Danke fürs Reinschauen. Unqualifiziert wäre es vielleicht, diese ganze Situation zu ignorieren, am Ende vielleicht gar keine Meinung zu haben. Auf die Frage was der „einfache“ Steuerzahler in diesem Fall machen könnte, kann ich dir auch keine klare Antwort geben. Die Grossfirmen habe ja ihre Steueranwälte inkl. Büros, welche schon wissen werden wie sie aus dem Staat den Verlust wieder heraus bekommen. Vielleicht wird es eine Bewegung in Gang setzen, welche den eigenen Staat auf Schadenersatz verklagen wird? Wäre doch mal was neues und bestimmt eine interessante Sache. Wenn das auch nicht helfen sollte, bleibt wahrscheinlich nur noch „griechischen“ Käse zu kaufen und diesen so lange in der Faust pressen, bis die letzte Feuchtigkeit auch daraus gepresst sein wird. Denn so und nicht anders, wird es wahrscheinlich die nächsten Jahre auch mit Griechenland passieren. Also frage ich mich wiederum, ob diese Art von Hilfe auch wirklich „sinnvoll“ ist, sein wird. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass griechische Produkte in Europa in den nächsten Jahren ziemlich teurer werden. Und ich denke einmal nicht nur um Centbeträge, sondern im entsprechenden Eurobereich. Als „plausible“ Ausrede wird es dann sicher heissen,:“…durch Steuererhöhungen in Griechenland, sind auch entsprechende Produkte teurer geworden…“ Nur wer wird am Ende davon wieder wirklich profitieren? Zumal sich ja solche „nicht“ selber gewollten Erhöhungen immer dazu gut eignen, um auch gleich versteckte Preiserhöhungen dem Endverbraucher so unter zu jubeln. Wie gesagt. Die Menschen in den entsprechenden Ländern, voran in Griechenland selbstverständlich, werden gerade durch solch eine Politik, auf der Strecke bleiben. Das war schon immer so. Und eines darf auch nicht darüber hinweg täuschen. Der Wohlstand. Denn „diesen“ Wohlstand gibt es schon lange nicht mehr. Auch wenn gerade in Deutschland „noch“ keiner wirklich Hunger leiden muss, so darf dies aber auch nicht über die wirklichen Verhältnisse hinweg täuschen. Die Kluft zwischen arm und reich ist immer tiefer geworden und gleichzeitig der Armutsanteil immer grösser. Aber ich höre lieber jetzt auf, rede mich in Rage und am Ende um Kopf und Kragen.
    Wünsche dir noch ein schönes Wochenende und danke dir nochmals für deine „unqualifizierte“ Rückantwort. ;-)


    LG rolf

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  4. Hallo Mo.
    Ich denke auch das es eine Art von „Dekadenz“ ist, welche sich leise, aber langsam in gewisse Gesellschaften einschleicht. Viele Anleger in Deutschland schütteln eh nur mit dem Kopf und verstehen nun die Welt nicht mehr. Mit ihren Spareinlagen wird mit einem „Federstrich“ drüber gefahren, sie bekommen keinen Ausgleich wenn die Bank zahlungsunfähig ist, aber hier jongliert der deutsche Staat berauschend mit Geldsummen, welche wiederum im eigenem Land gebraucht würden. Mich interessiert allerdings nun sehr, mit welchen Argumenten die nächste Zins oder Steuererhöhung durchgezogen werden soll. Denn dass dies kommen wird, dürfte sicher sein. Solche Beträge müssen ja finanziert werden. Was mir auch sehr zu denken gab und gibt ist der Umstand, mit der man versucht entsprechende Argumente für jene Hilfe zu rechtfertigen. Das traurige ist wahrscheinlich, dass die EU gar keine Wahl hätte. Sie muss entsprechende Mittel in das schwarze Loch Griechenland stecken. Doch was passiert mit diesem Geld wirklich? Wird es nicht wieder zweckentfremdet eingesetzt? Wäre ja nicht das erste Mal. Der Gedanke einer EU an sich ist nicht einmal schlecht. Nur die Art und Weise wie es mit der Aufnahme einzelner Staaten gehandhabt wird gibt mir auch zu denken. Angeblich gibt es Richtlinien die beachtet und erfüllt werden müssen. Nur wird das auch wirklich so praktiziert? Sind es nicht eher wieder wirtschaftliche Erwägungen, oder entsprechende sich vielleicht öffnende „Märkte“ welche man sich dadurch erhofft? Der Türkei z. B. machte man das Leben in der Hinsicht schwer. Jedenfalls am Anfang. Man sprach von Menschenrechtsverletzungen, Ausgleich des Finanzhaushaltes und dergleichen mehr. Mittlerweile ist es da auch ruhiger geworden, hat man nach gewissen Zugeständnissen seitens der Türkischen Regierung die Auflagen etwas herunter gefahren. Immerhin gehört die Türkei ja auch der NATO an, ist gerade in diesem Fall für die USA ein wichtiger Stützpunk. Punkt. Muss ich weiter ausführen? Und so ähnlich verhielt es sich auch mit anderen „neuen“ Mitgliedsländern, welche den Beitritt in die EU schafften. Irgend wie habe ich aber auch etwas Angst um die entsprechende Zukunft in der Hinsicht von Europa. Griechenland, egal wie es nun da unten weiter gehen wird, macht mit Sicherheit in der EU Schule. Mal schauen wer der nächste sein wird, welcher von diesem grosszügigem Angebot der entsprechenden Staatsverschuldung und Finanzregulierung nicht nur Gebrauch machen wird, sondern auch profitieren. Die Politiker kommen und die dies alles zu verantworten haben werden mit der entsprechenden Rentenabsicherung auch wieder gehen. Aber die Menschen in den entsprechenden Ländern, werden nicht nur bleiben, sie werden auch jene „Altlasten“ zu tragen haben. Traurig, aber Tatsache. Und das ist die wirkliche Realität.

    Dir noch ein entsprechendes und schönes Wochenende.

    LG rolf

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  5. Hieß es früher : "Wehe, wenn die Griechen Geschenke bringen" müßte es jetzt wohl "Geschenke wollen" heißen. Oder so .
    LG Doris

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  6. Hallo Doris.

    Ein wenig gemischte Gefühle habe ich dennoch. Oder vielleicht gerade deswegen. Wir wissen vielleicht noch gar nicht, was am Ende wirklich auf die Gesamtheit der Bevölkerung da zu rollt. Ich denke sogar, dass dies nur der Anfang einer „Kettenreaktion“ sein wird. Unverständlich hingegen ist das Verhalten der grischichen Bevölkerung hingegen für mich im Augenblick. Aber das ist wahrscheinlich wieder ein neues Thema für sich. ;-)
    Ich danke dir für deinen Besuch hier und wünsche dir auch noch einen wunderschönen Sonntag, sowie Muttertag. ;-)


    LG rolf

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  7. Wir sollten und mal alle nicht über Griechenland aufregen. Auch wir leben seit Jahrzehnten über unsere Verhältnisse, haben aber im Gegensatz zu Hellas eine recht gut funktionierende Wirtschaft, die unsere Verschwendungssucht dauerhaft kompensiert. Ich finde den Niedergang von Griechenland schon schade. Früher gab es Sokrates, Platon und Archimedes, heute nur noch Bankrottos, Pleitos und Insolvenzos. Sic transit gloria mundi...

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  8. @Chris. Ich denke, also bin ich? Quatsch. Ich denke, dass ich dir schon "ausführlich" auf deinen Kommi hier geantwortet habe. ;-)

    rolf

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